Klimadebatte, Fridays for Future, Klimanotstand, Nachhaltigkeit, Insektensterben usw.

Wenn man die Berichterstattung verfolgt könnte ja man der Meinung sein, die da Oben, die Entscheidungsträger haben es verstanden. Eine Konferenz jagt die andere UN-Klimakonferenz, Davos (Ja auch dort wird über das Klima gesprochen bzw. über Nachhaltigkeit in der Wirtschaft) usw. aber das Ergebnis geht gegen null. Sehr zur Freude mancher Kommentatoren aus dem Volk, die mehr Angst um ihre Geschirrspülmaschine haben als um die Zukunft ihrer Kinder.

Hochrangige Politiker, insbesondere die gelbe Föhnlocke, machen es sich einfach und leugnen einfach die von Wissenschaftlern bestätigte Bedrohung durch den Klimawandel.

Wenige legen den Finger in die Wunde und stellen die Frage nach der Ursache. Ist ja auch verständlich, denn dann müsste man ja die eigene Rolle und die eigene Zukunft infrage stellen. Aber was kann man von einem politischen System erwarten, das nicht einmal in der Lage ist, die unsinnige Einführung der Sommerzeit rückgängig zu machen.

Wir brauchen mutige Entscheidungen der angestellten Politiker. Vielleicht sollte man ihnen das auch ab und an klarmachen. Politiker/innen sind nicht mehr und nicht weniger als Angestellte, die einen Job haben. Leider ohne wirkliches Kündigungsrecht bei blödsinnigen Entscheidungen oder dämlichen Verhalten.

Schaden vom deutschen Volk abzuhalten, so wird geschworen und damit ist nicht zu verstehen die Wirtschaft vor Schaden zu bewahren, den Reichen den roten Teppich auszurollen, damit diese noch reicher werden.

Jeder Einzelne kann und sollte das auch, mit seinen Entscheidungen zu einer besseren Welt beitragen, aber eine politische Entscheidung, dass z.B. Agrarsubventionen nicht nach Fläche, sondern nach Biodiversität, Nachhaltigkeit und naturnahen Produktionsbedingungen gezahlt wird hat schneller und deutlichere Auswirkungen als wenn ich im BIO-Laden einkaufe. Eine politische Entscheidung in ALLE Produkte die realen Kosten (incl. Naturzerstörung, prekäre Arbeitssituationen, unfaire Handelspraxen) einzupreisen anstatt es zuzulassen, dass z.B. Plastikmüll nach Asien entsorgt wird, wird eine Menge an unehrlichen Produkten vom Markt fegen. Zwingende Einführung von cradle to cradle Produktionslinien wird Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung nachhaltig einschränken. All dies und noch viel mehr kann nur politisch entschieden werden, um einen schnellen Effekt zu haben. Die Marktmacht der Konzerne ist (noch) viel zu groß, um durch einzelne Entscheidungen nachhaltig und schnell beeinflusst zu werden.

Derzeit ist eine unglaubliche Zunahme an Greenwashing zu vermerken. Schnell sind die Konzerne auf den Zug aufgesprungen und nun soll alles beim Alten bleiben nur grüner und nachhaltiger. Wie das gehen soll, hat aber noch keiner beschrieben.

Die Ursache des Desasters ist das bestehende Wirtschaftssystem und ein grünes weiter so wird weder den Raubbau an Ressourcen noch das Ungleichgewicht in der Welt verhindern. Konzepte einer neuen Wirtschaft gibt es viele (siehe auch Akademie solidarische Ökonomie) und es ist Zeit, sich damit auseinanderzusetzen und es umzusetzen.

Hier wurden auch die sehr lesenswerten „59 Thesen für eine grundlegende Reformation unserer Wirtschafts- und Lebensweise“ zum Reformationsjubiläum 2017 veröffentlicht. Der Text kann als PDF heruntergeladen werden.