Weitere Zutaten

In den vorangegangenen Seiten habe ich die Grundzüge der Seifensiederei beschrieben. Aber natürlich bestehen Seifen in der Regel aus mehr als einem Öl und haben daneben auch andere Inhaltsstoffe.

Zum einen kann man Anstelle des Wassers auch andere Flüssigkeiten verwenden. Ich mache z.B. eine Handseife aus Kaffee (dazu sammle ich die Reste von ein paar Tagen im Kühlschrank) anstatt mit Wasser. Zusätzlich mische ich noch das verbrauchte Kaffeepulver in die Seife und erhalte so eine leicht duftende aber vor allem wirksame Seife. Das Kaffeepulver hat einen milden reinigenden Effekt und der Kaffee nimmt Gerüche von der Haut. Also eine richtige Küchenseife eben.

Beim Beispiel Kaffeepulver haben wir aber einen zusätzlichen Flüssigkeitsbedarf, da diese trockenen Materialien Flüssigkeit aufsaugen. Dasselbe gilt für Kleie, Mandelmehl etc. die gerne als Scrubs verwendet werden.

Der Duft der Seife

Seifen riechen in der Regel neutral oder eben seifig. Der Geruch kommt in der Regel von Duftstoffen oder duftenden Flüssigkeiten. Ich selber verwende ausschließlich ätherische Öle, die ich mir zusammen mische wie es mir gefällt. Ich halte nichts von künstlichen Duftstoffen und auch nichts von fertigen Mischungen. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Bitte bedenken Sie aber, dass leider viele Menschen an Allergien leiden und vor allem Duftstoffe hier schnell zum Problem werden können. Wenn Sie also Seifen verschenken dann sagen Sie dem Beschenkten, was drin ist.

Der Duft wird immer gegen Ende des Verseifungsprozesses eingerührt. Mache Duftstoffe beschleunigen das Hartwerden der Seife, da muss man dann schnell sein, um die Seife noch in die Form zu bekommen.

Welche Mengen an Duft werden benötigt. Meine persönliche Erfahrung ist, dass mit 5 -10 ml ätherisches Öl für 1 kg Öl gut reichen um einen angenehmen Duft zu erzeugen. Aber das ist eine sehr individuelle Einstellung. Dazu kommt, dass Duftöle wie Ylang-Ylang oder auch Sandelholz sehr intensiv sind und andere Duftstoffe wie Rose einen eher dezenten Charakter haben.

Leider verändern sich auch die Stoffe bei der Reifung der Seifen. Vieles wird dann im Duft flacher.

Formen

Es gibt eine Vielzahl von Formen für die Seifenherstellung. Oder man macht die Formen selber. Oder man denkt darüber nach, dass man aus einem Stück Dachrinne eine schöne halbrunde Seife gießen kann. Formen aus Holz kann man selber bauen – insbesondere wenn man Blöcke gießt. Dabei sollte man bei Holz eine Folie dazwischen legen da ansonsten die Seife sich schwer aus der Form löst.

Formen haben aber auch einen Einfluss bei der Seifenherstellung. Dabei geht es um die sogenannte Geelphase. Dabei handelt es sich um eine chemische Reaktion die Wärme entwickelt. Die Seife wird, wenn Sie in die Geelphase kommt härter und kann auch früher verwendet werden. Muss eine Seife eine Geelphase haben? Nicht unbedingt es dauert dann halt länger.

Logischerweise wird eine Seife, die in einem Block gegossen wird eher in die Geelphase kommen, als, wenn in kleine Förmchen gegossen wird. Unterstützen kann man die Geelphase in dem man den Block z.B. in Decken einwickelt und so die Wärme hält.

Noch ein Tipp:
Wenn die Seife nicht aus den Plastikförmchen kommen will, dann gebe ich die Form in die Kühltruhe. Nach einer Nacht in der Kälte löst sich die Seife ohne Probleme aus der Form

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