Wir bauen ein Hühnerhaus, Teil 1

Nach einer längeren Überlegungsphase haben wir uns nun doch entschlossen Hühner zu halten. In erster Linie geht es um eine artgerechte Haltung und das Wissen was wir essen.

Wenn man sich mit der Hühnerhaltung beschäftigt stößt man schnell auf die Frage – Hühner brüten lassen oder nicht – Hahn ja oder nein – was macht man mit den überzähligen Hühnern, wenn diese brüten sollen und last but not least → können wir die Hühner auch schlachten?

Dabei geht es dann ganz konkret um das tun. Schnell – so schmerzlos wie nur irgend möglich und professionell in der Schlachtung.

Entschieden haben wir uns für eine Zweinutzungsrasse, die es uns ermöglicht die “überzähligen” Hähne aufzuziehen und dann zu essen.

Auch Bio-Hühner haben im Schnitt einen Anteil von 50 % Hähnchen in einer Brut und auch dort werden die Hähnchen getötet. Also finden wir es besser, wenn Sie noch einige Monate haben – bis Sie dann geschlechtsreif sind und sich auf dem Hühnerhof zu Randalierern entwickeln.

Also ein Ja zu Hühnern. Nachdem wir aber nur ein Haus und keinen Bauernhof haben müssen wir uns zuerst über die “Location” klar werden. Natürlich sollen unsere Hühner einen Freilauf haben und scharren können nach Herzenslust. Schnell ist ein Platz neben dem Haus gefunden. Da wir in Ungarn in einer doch eher heißen Gegend leben benötigen Hühner vor allem einen schattigen Platz.

Auf dem vorgesehenen Platz sind einige Fichten und ein Apfelbaum. Schatten pur und wenn im Herbst ein Apfel runterfällt (hoffentlich mit Wurm) dann Spiel und Spaß für die Hühner.

Nachdem hier im Dorf der Fuchs jede Nacht nach unvorsichtigen Hühnerhaltern Umschau hält – die Nachbarin hat letzte Woche ein Huhn verloren – muss ein guter Zaun rund um die Hühnerschar und natürlich ein schönes Hühnerhaus gebaut werden.

Im Internet haben wir einen Plan gefunden, den wir aber unseren Gegebenheiten angepasst haben. Wir bauen nun ein Haus mit zwei Räumen. Einen für die Hühner und einen für das Futter und was man sonst noch lagert für die Hühnerhaltung.

Ausrichtung und Größe wurden bestimmt durch die örtliche Gegebenheit.

Ich habe einen Betonboden gemacht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen nagt sich keine Ratte durch den Beton und zum anderen ist er leichter zu reinigen als ein Holzboden. Bequemer war es nicht, da wir den Beton den Hügel hochschieben mussten und wer schon mal 3 m³ betoniert hat, der weiß wie viele Schubkarren das sind.

Mithilfe eines Bekannten wurde dann das Holzgerüst erstellt. Zwei Hände mehr sind da wirklich Gold Wert. Habe ich bei meiner letzten Hütte immer eine Hilfskonstruktion gebraucht bis ich den Balken endlich festmachen konnte – hält nun einer den Balken und die Wasserwaage und gibt Kommando, wenn der Zweite die Sache festmachen kann.

Wie auf den Bildern zu sehen haben wir dicke Balken (10 cm) und Eisenwinkel verwendet. Die Balken gab es nicht dünner (8 cm hätten es auch getan) und Eisenwinkel beschleunigen die Arbeit ganz erheblich. Wir wollen auch keinen Schönheitspreis in Balkenverbindungen gewinnen, sondern schnell und stabil bauen. Dazu kommt – um gezapfte Verbindungen herzustellen braucht man nicht nur Zeit, sondern das muss man auch können. Ich habe mehr Pseudo-Verbindungen gesehen die aussehen aber nichts halten. Also wir haben uns, wenn man so will für die Quick und Dirty Methode entschieden. Wobei Quick nicht ganz richtig ist. Es dauert auch hier seine Zeit.

Anhand der dunkel gestrichenen Balken kann man auch die Raumaufteilung erahnen.
Vorne ist der kleinere Raum für die Vorräte etc. und hinten der größere Raum ist für die Hühner. Ich habe noch drei alte Thermoglasscheiben die werde ich verwenden, Zwei kommen in die Abteilung Huhn und eines in die Abteilung Fressen. Ach ja und eine Lüftung muss auch noch eingebaut werden. -> Klappen mit Gittern.

Aber zuerst muss mal das Dach gemacht werden. Da mir schon auf einem Stuhl fast schlecht wird das etwas dauern.

Wir bauen ein Hühnerhaus, Teil 2