Wir bauen ein Hühnerhaus, Teil 3

Das Dach zu dichten war etwas aufwendiger als gedacht. Bitumenbahnen legen ist offensichtlich nicht so einfach wie es scheint. Nach einiger Mühe und einigen Nachbesserungen sollte aber das Dach nun dicht sein.

Die Außenwand wurde mit einer Senkrechten Stülpschalung versehen. Dabei habe ich größere Bretter verschraubt und über die entstehenden Fugen dann noch ein kleineres Brett geschraubt. Damit sollte das Haus nun relativ dicht sein.

Für die Lüftung sind noch zwei Klappen zu bauen, damit das Klima im Stall gut ist. Da ich vorhandene Isolierscheiben einbaue, die man nicht öffnen kann, muss anderweitig für die notwendige Frischluft gesorgt werden.

Es zeigte sich aber, dass die Lüftung größer sein könnte. Die beiden Fenster machen zwar hell aber auch warm. Da es hier sehr warm wird, herrscht bald ein stickiges Klima. Nur bei permanenter Öffnung ist das Stallklima gut.

Also bei eigener Planung ruhig noch etwas großzügiger planen.

Also Stall fertig und nun noch Hühner besorgen. Nun, das erwies sich als etwas schwieriger als gedacht. Naiv wie wir waren, dachten wir einen Züchter Anrufen Hinfahren und fertig. Anrufen ja, aber keine Hühner – alle immer sofort verkauft. Zweitens mussten wir feststellen, dass es ausgewachsene Hühner gar nicht gab. Es wurden nur Küken verkauft und auch die waren wohl heiß begehrt. Nun endlich gab es einen Züchter der noch Küken hatte. Die mussten wir aber innerhalb der nächsten 48 h abholen, da sie sonst anderweitig verkauft werden.

Also schnell, schnell noch einen kleinen Käfig gebaut, denn wir wollten die Kleinen nicht einfach so im großen Stall rumrennen lasse.

Unser Zeitplan wurde so etwas über den Haufen geworfen. Aber wie häufig funktioniert auf den letzten Drücker so manches.

Nun hatten wir also eine Schar kleiner quirliger Hühnchen. Angeblich auch mit einem Hahn. Es ist einfach süß die Kleinen rennen und scharren zu sehen und auch unsere Tochter findet das super toll.

Leider mussten wir feststellen, dass trotz großzügigem Stall, bestem Futter (wir haben extra dasselbe besorgt wie der Züchter füttert), Einsatz des Tierarztes – viele Hühnchen einfach gestorben sind. Einige wollten einfach nicht wachsen. Die anderen wurden größer und irgendwann haben wir dann wieder ein Hühnchen tot gefunden.

Das sind Momente wo man sich schon überlegt, ob das die richtige Entscheidung war. Aber das ist wohl in der Natur so.

Nun hoffen wir, dass unsere Restschar weiter wächst und gedeiht. Der Flaum ist schon fast vollständig weg und die Federn zeigen sich. Es ist schon erstaunlich wie in wenigen Wochen die Küken zu Hühnchen heranwachsen.

Und irgendwann im nächsten Jahr werden wir auch Eier haben ;-))

Zum Schluss noch etwas zum Bau.

So ein massives Hühnerhaus ist keine billige mal auf die schnelle Geschichte. Ich habe ca. 5 Kubikmeter Holz gebraucht und ca. 2000 Schrauben versenkt. Die Eisenteile (Winkel, Bodenbefestigung, Türbeschläge …), Kies, Zement sind nicht zu unterschätzen. Einiges habe ich aus Abbruch und aus Resten gehabt und daher konnte ich eben Isolierfenster verbauen.

Wir wollten aber den Tieren eine vernünftige Umgebung bieten und daher haben wir diesen Aufwand gemacht.

Wir bauen ein Hühnerhaus, Teil 2

Nachtrag:

Dieser Artikel wurde 2014 geschrieben. Derzeit haben wir keine Hühner. Einer der Gründe war, wie ich am Anfang der Serie geschrieben habe, man die Hühner auch töten können muss. Ich / wir können das nicht. Leider werden auch Hühner krank und auch damit muss man sich auseinandersetzen. Hier sollte man auch in der Lage sein dem Tier eine qualvolle Zeit zu ersparen. In all den Jahren ist es uns nicht gelungen einen vernünftigen Stamm an Zweinutzungshühnern zu besorgen. In Ungarn ist das wohl schwierig. Nachdem unsere ersten Hühner schon sehr alt waren, wollten wir dann neue “normale” Hühner dazugeben. Diese hatten wir dann von einer Frau aus dem Dorf bekommen. Natürlich ganz normal gegen Bezahlung. Was wir dann abgeholt haben waren zerrupfte Batteriehühner.  Diese Hühner waren dermaßen gestört, dass sie mit der relativen Freiheit eines großen Stalls mit Stroh und einem großen Freigehege nicht klargekommen sind. Die Eier wurden irgendwo auf dem Gelände verteilt. Die Lege Nester wurden als Hühnerklo missbraucht was die alten Hühner in Rage gebracht hat. Wir haben dann die Hühner an einen Freund abgegeben.

In der Pandemie hat sich zudem das Problem gezeigt, dass wir das Bio-Futter nicht besorgen konnten. Da Fahrten nach Österreich nicht möglich sind, könnten wir nicht einmal das Futter besorgen.

Endgültig ist das Thema Hühnerhaltung aber nicht entschieden. Der Genuss von eigenen Eiern und auch die Mengen die einem zur Verfügung stehen. Manchmal ist es sogar fast zu viel. Aber die Qualität ist durch kein gekauftes Ei zu erreichen. (Mai 2021)