Lektion 10.3 – Permakultur Zonen
Hier ein schönes Video auf Deutsch vom Auenhof. Marcus Pan erklärt Zonen.
Zonen in der Permakultur sind:
- Ein nützliches Planungs-Tool, um Dinge auf einem Grundstück zu platzieren.
- Ein Schlüssel zur effizienten Energie-Planung
- anwendbar auf jede Größe, egal ob in städtischer oder ländlicher Umgebung.
- Ein Konzept (keine starren Zonen oder Grenzen). Es gibt Überlappungen und Beziehungen zwischen den Zonen.
Die Grundidee ist, Dinge so anzuordnen, dass diejenigen, die Du am meisten benötigst oder die Dich am meisten benötigen, in Deiner Nähe anordnest. Es ist gesunder Menschenverstand Dein Haus mit den Dingen zu umgeben, die Du ernten magst oder die Du täglich benutzt oder die Deine tägliche Aufmerksamkeit benötigen. Permakultur Zonen dienen dazu ein allgemeines Muster zu entwickeln, das Deine Energie, den zur Verfügung stehenden Raum, Deinen Bedürfnissen und den Bedürfnissen der Elemente am meisten nützt.
Nachfolgend ist eine Liste der Zonen und einiger der Elemente, die typisch für diese Zone ist. (Anhängig vom Platz, dem Kontext und den individuellen Bedürfnissen).
Zone 0: Das Haus oder das Zentrum der Aktivitäten
Das ist der Hauptpunkt menschlicher Behausung, von dem alle anderen Zonen ausgehen. Es ist der Ursprung, von dem wir aus arbeiten. Im Haus berücksichtigen wir Dinge wie:
- Gutes Design des Hauses und die Möglichkeit der Erweiterung
- Baumaterialien und Ausführung
- Lebende Strukturen
- Gewächshaus
- Kompost Toilette
- Konsummuster / sparsamer Lebensstil
- Verwendung von Energie
- In Richtung keinen Müll produzieren (zero waist)
- Wasser schützen, verwenden und recyceln
- Möblierung
- Kleidung
- Zubereitung von Lebensmitteln, Konservierung und Lebensmittel teilen
- Geringer Fußabdruck (low-impact), maximal soviel Ressourcen wie eine Erde bereithalten kann verbrauchen (one-earth living).
Die Auswahl und die Entscheidungen, die im Haus gemacht werden, beeinflussen, was auf dem Grundstück und darüber hinaus geschieht.
Das Modul 20 hat den Schwerpunkt auf Design Überlegungen eines Permakultur Zuhauses.
Zone 1: Der Küchengarten
Das ist der Bereich eines Permakultur Gartens, der eine wesentliche Menge an Essen für den Haushalt liefert. Das ist der am intensivsten bewirtschaftete, gemulchte und bepflanzte Teil des Grundstücks. Dieser Teil wird oft aufgesucht und regelmäßig beerntet. Dinge in der Zone 1 benötigen mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung als andere Bereiche.
In der Zone 1 findest Du möglicherweise:
- Küchen- und Medizin-Garten
- Gemüsegarten
- integrierte Blumen
- Salat
- Sämlinge
- kleine Bäume
- perennierendes Gemüse
- kleine Tiere
- Kompost System
- Wurmfarm
- Regenwasser Speicher
- Wäscheleine
- Spiel- und Erholungs-Plätze
- Außenküche – BBQ, Lehmofen, Solar-Kocher, rocket stove
- kleiner Teich
- Sitzplatz
Eigenschaften
- vollständig gemulcht
- intensiv bepflanzt und beerntet
- einjährige und wiederkehrende Pflanzen gemischt
- das Land wird vollständig genutzt
- Küchenabfälle werden kompostiert
Das Modul 16 hat den Schwerpunkt auf die Gestaltung der Zone 1.
Zone 2: Der Waldgartenauch Ess-Wald genannt (food forest)
Das ist der Permakultur Obstgarten – ein hochproduktiver vielfältiger Obstgarten mit geringem Pflegeaufwand, der in der Nähe des Hauses ist.
Zwischen Zone 1 und Zone 2 ist ein idealer Platz für die Hühner. Hier können sie beide Bereiche düngen, scharren und Schädlinge im Zaum halten.
Zone 2 könnte eine natürliche Erweiterung der Zone 1 sein oder auf anderen Grundstücken mag es auch ein anderer Platz sein.
Typisch für diese Zone sind:
- Gemüse, das mehr Platz benötigt
- food forest/ Waldgarten
- Obstgarten mit weniger intensiv beschnittenen Bäumen
- Hühner
- Einheimische Büsche
- Terrassen und Mulden (swales)
- Grauwasser
- Bienen
- Pflanzen, die nützlich sind für Bienen und Vögel
- kleine Teiche
- Hecken
- Tierbehausungen
- Eventuelle einen Platz um Kühe zu melken, die auf einer eingezäunten Weide in der nächsten Zone leben.
- Windschutz
Modul 17 dreht sich um das Design eines Food Forest
Zone 3: Die Farm Zone
Das ist die Zone, in der Getreide angebaut wird zur Verwendung im Haus oder auch potenzielle Einkommensquellen wie – Getreide, Hülsenfrüchte, Früchte oder Tee. Diese Zone beinhaltet auch die Gebiete für weidende und Futter suchende Tiere wie Kühe, Ziegen, Schweine, Schafe, Alpakas und Hirsche. Tiere, die den Boden ebenso regenerieren helfen, wie Gründünger. Hier ist auch Aquakultur angesiedelt, Bäume mit geringem Pflegeaufwand, große Schuppen, Windschutz für Tiere/ Kornfelder, Dämme und Keyline Wasser-Management.
Modul 18 hat den Schwerpunkt auf dem Design von kleinen gemischten Farmen und Tieren.
Zone 4: Ernte Wälder
Ernte Wälder sind gering bearbeitet und halb verwilderte Bereiche, die an natürliche Wälder grenzen. Diese Bereiche werden für tolle Zusammenkünfte, Brennholz, ausdauernde und winterharte Nahrung, ungeschnittene Bäume, Bauholz, weidende Tiere benutzt. Ernte Wälder sind gestaltete Wälder, die folgenden Dinge liefern:
- Holz
- Bambus
- Treibstoff
- Ahornsirup
- Honig
- Pilze
- Rinden
- Medizin
- Farbstoffe
- Futter für die Bienen.
Diese Bereiche können auch bewirtschaftete Agroforstwirtschaft Systeme sein, mit großen Weideflächen.
Modul 19 konzentriert sich auf Wälder und natürliche Futtersuche.
Zone 5: Wildnis
Die Zone 5 kann als unberührtes oder nur wenig bewirtschaftetes Gebiet oder einfach als Wildnis bezeichnet werden. Ein Platz für die Natur, um zulernen und beobachten. Diese Wildnis-Bereiche sind Plätze für Meditation. Bereiche, in denen wir nur Zuschauer und nicht Gestalter sind. In vielen Fällen ist aber unser Eingriff notwendig, um diesen Bereich zu renaturieren.
Gestalte die Zonen 0-4, sodass sie wenig Auswirkungen haben und das natürliche Ökosystem in Zone 5 gedeihen kann.
- Schütze Wasser, den Boden und die Tierwelt.
- Bereiche der Wiederherstellung (Renaturierung) wenn notwendig
- Das Ziel für diesen Bereich ist ungestörte Wildnis. Betrachte Dich selbst als Besucher in diesem Bereich und ernte wilde Früchte mit Respekt.
Zonen werden üblicherweise als konzentrische Kreise dargestellt, um Energie, Aufwand und Verwendung darzustellen. Je weiter man sich vom Haus entfernt, desto weniger Aufwand wird benötigt. Aber das bedeutet nicht, dass Zonen in Kreisen gestaltet werden müssen. (Siehe auch das obige Video). Die Gestaltung von Zonen ist sehr abhängig von dem Grundstück. Auf großen Grundstücken können alle Zonen geplant und erstellt werden. In städtischer Umgebung oder kleineren Grundstücken ist dagegen manchmal nur Platz für eine oder zwei Zonen. Zone 2 und 3 ist dann z. B.: die örtliche Stadtfarm. In traditionellen Dörfern und sind die Häuser und die Ackerflächen getrennt. Auch das sieht anders aus, jedoch bleibt das allgemeingültige Konzept der Zonierung auch dann bestehen.
Das Prinzip der Permakultur Zonen kombiniert mit Sektoren-Planung ist ein Weg, um effizient Grundmuster zur Energieoptimierung für ein Grundstück zu entwickeln.