Lektion 13.2 Überlegungen zum Klima
Du hast dein Klima und das Mikroklima in Modul 7 und bei deiner Grundstücks-Analyse untersucht. Nun, was bedeutet das für dein Design?
Wiederholung: Klima und Mikroklima
Das Klima in deiner Region ist ein Schlüsselfaktor für dein Permakultur Design. Du kannst es nicht ändern, aber du kannst mit ihm arbeiten, wenn du die Muster verstehst und durch die Wahl der Strategie, der Arten und der Technologie, die du einsetzt.
Das lokale Klima ist abhängig von deinem Standort und variiert dadurch:
- an der Küste
- im Tal
- auf einem Gipfel
- an einer Steigung
- an der schattigen Seite eines Berges und so weiter …
Mikroklima ist die örtliche Interaktion zwischen dem Grundstück und dem Klima. Typischerweise gibt es mehrere Mikroklimazonen auf einem Grundstück – heiß, feucht, kühl, schattig, sonnige, geschützt, windig …
Klimawandel beeinflusst alle Teile des Planeten. Die Temperaturen steigen, Regenfälle sind extremer, Stürme kommen häufiger vor. Um menschliche Umgebungen und stabile Nahrungssysteme zu gestalten, muss das Design solche Extreme in die Überlegungen mit einbeziehen.
Einige Design Überlegungen
Gestaltung eines Gartenbeetes
Gesunden Boden zu entwickeln verbessert auch die Fähigkeit des Bodens Wasser zu speichern und zu versickern. Unterschiedliche Regionen benötigen unterschiedliche Strategien. Abhängig von deiner Regenmenge und dem Boden wählst du unterschiedliche Formen von Beeten – um Wasser zu sammeln oder Wasser abzuleiten, um Entwässerung zu erhöhen oder zu vermindern.
- Senkgarten – Anbau von Gärten in Senken, um Wasserverlust und Pflanzenschäden durch Wind und Sonne zu verhindern. Sehr hilfreich in trockenen Gebieten. Der Boden ist oft sehr schlecht, sodass ein Graben mit Kompost gefüllt wird.
- Ohne (Um-) Graben Schlüsselloch Garten – speichert Wasser, bildet Erde und spart Platz
- Aufgehäufte oder Hochbeet Gärten sind besonders hilfreich, wenn Entwässerung und Staunässe ein Problem sind.
- Indoor Gärten – ein Gewächshaus, Folientunnel oder ein Wintergarten helfen die Saison in kühlerem Klima zu verlängern und wenn es mit dem Haus verbunden ist, kann es dieses im Winter wärmen.
(Mehr über das Küchengartendesign in Modul 16)
Laubbäume schützen das Zuhause im Sommer und lassen Licht im Winter ins Haus
Sonne und Schatten
Ein Garten kann in Harmonie mit dem Haus agieren, um es im Sommer zu kühlen:
- Laubbäume auf der Sonnenseite – im Sommer spendet das Laub Schatten und im Winter, wenn die Bäume kahl sind, erreicht das Sonnenlicht das Haus, um es zu wärmen und Licht zu spenden.
- Pergolen – spendet Schatten und schützt Außenbereiche. Belaubter Wein schützt im Sommer und lässt das Licht im Winter durch.
- Spaliere und Reben – Pflanzen, die an oder neben Wänden wachsen, tragen dazu bei, die Wärmeaufnahme einer Wand zu reduzieren. In einer anderen Umgebung reduzieren sie auch die Windabkühlungseffekte an einer Wand, indem sie eine Luftschicht einfangen, die den Wärmeverlust schützt.
- Sonnenfallen schaffen sonnige Nischen mit Schutz vor kühlen Winden – ideal für kühlere Klimata
Wasser sammeln
Wasser wird unterschiedlich gesammelt, abhängig vom Klima. (mehr zu Wasser in Modul 14)
- Regenwasser Tanks sind nützlich, wenn es einen nennenswerten jährlichen Niederschlag gibt und die Tanks in der Nähe eines Daches sind
- Swales sammeln und speichern Wasser an einem Hang
- Teiche – Wasser in einem Teich oder mehreren Teichen zu sammeln, sollte am höchst möglichen Punkt passieren. Teiche reduzieren auch den Abfluss von Wasser
- Kondensations-Fallen und Tau-Fallen sind nützlich in einem Klima, in dem der Niederschlag gering ist.
- Schmelzwasser wird in kühlen Klimazonen gesammelt, in denen Wasser von Gletschern die Hauptquelle des Wassers ist
Frostschutz
Frost entsteht durch schnelles Abkühlen der Erde in klaren Nächten. Große Lichtungen erhalten viel Frost. Bereiche mit einer Bedeckung sind vor Frost geschützt (zumindest vor mildem Frost).
Laubbäume, Zwiebeln und Knollen, einjährige Pflanzen kommen mit diesen Kälteeinbrüchen zurecht. Viele immergrüne Pflanzen sind relativ frosthart (nicht die Koniferen) Obstbäume sind in der Regel frostempfindliche, wenn sie jung sind und müssen dann geschützt werden. Aus der Sicht des Designers kann man den Frost ablenken und mit Pionierarten Schutz schaffen. Auch die Position von Wasser oder Steinen, die Wärme speichern, kann Pflanzen schützen. Helfen können auch Baumschützer (Ummantelungen von Stämmen).
Windschutz
Windschutz verbessert Bereiche für Häuser, Gärten und Obstbäume. Windschutz:
- reduziert Windgeschwindigkeit und Kälte
- reduziert Boden-Erosion
- reduziert den Verlust von Getreide
- schützt Blüten
- schützt windempfindliche Pflanzen
- verbessert die Effizienz von Solargeräten
- verbessert die Lebensqualität von Bereichen um das Haus
Es gibt kein perfektes Design von Windschutz. Unterschiedliche Bedingungen benötigen unterschiedliche Konfigurationen.
- A: Ein Teil des Windes geht durch die Stämme
- B: Dichter Windschutz nach oben. Teilweise geht der Winde durch die Stämme
- C: Wind wird nach oben abgeleitet
- D: Dichte Bäume beruhigen den Wind. Machen ihn sanfter.
Kleine Teiche als Puffer für das Mikroklima
kleine Teiche können das Mikroklima beeinflussen – Luftfeuchtigkeit erhöhen und die Luft kühlen – hilfreich vor allem in trockenen Gebieten. In mediterranen und trockenen Gärten und in Höfen findet man häufig Fontänen (denke an früheres spanisches Garten-Design)
Auch die Reflexion von Licht durch einen Teich kann im Design verwendet werden. Licht und Luftfeuchtigkeit werden erhöht und verbessern einen Pflanzbereich. Häuser in dieser Lage gewinnen zusätzlich Wärme.
Ein Teich reflektiert Licht und verändert das Mikroklima, in angrenzenden Bereichen, sodass diese sich gut zum Pflanzen eignet.