Lektion 16.3 Entwerfen für Vielfalt II
‘Mache-Nichts’ Schädlingsbekämpfung durch Steigerung der Vielfalt
Die „tu nichts“ Schädlingsbekämpfungs-Strategie beinhaltet vorrangig der Anbau von robusten und von unterschiedlichen Arten. Diese Strategie beinhaltet:
1. Wähle die Pflanzen sorgfältig. Durch die Wahl von Pflanzen, die saisonal, lokal angepasst und winterhart sind, sind sie robuster und belastbarer.
2. Pflanze zur richtigen Zeit. Erwarte nicht, dass Pflanzen unter Bedingungen gedeihen, die ihrem Wachstum nicht förderlich sind.
3. Halte die Pflanzen gesund. Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Sorge dafür, dass der Boden gesund ist, dass die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt, dass die Bodentemperatur mit Mulch relativ stabil gehalten wird und dass die organische Substanz im Boden erhalten bleibt, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten und den Wasserstress der Pflanzen zu verringern.
4. Gesunden Boden aufbauen. Gesunder Boden nährt die Pflanzen im Laufe der Zeit und unterstützt ihre gesunde Entwicklung. Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlingsbefall.
5. tiefes Wässern. Versuche Dich, so weit wie möglich auf Regenfälle zu verlassen, um den Garten zu bewässern. Richte Terrassen und Stauden ein, füge viel organische Substanz hinzu und mulche dick. Wenn die Dinge wirklich trocken sind, gieße, aber gib dem Boden eine lange Einweichzeit. Dies regt die Pflanzen an, tief zu wurzeln und das tief eingesickerte Wasser und die Nährstoffe zu suchen. Wenn die Pflanzen regelmäßig mit etwas Wasser bewässert werden, bilden sie flachere Wurzeln. Diese Pflanzen sind anfälliger für Hitze, Trockenheit und Schädlinge, weil sie gestresst sind.
6. wiederkehrende Pflanzen. Wenn möglich, ermutige Pflanzen, über einen langen Zeitraum zu produzieren und indem Du nur die Randblätter erntest. Das tiefere und stärkere Wurzelsystem, das sie bilden, macht sie widerstandsfähiger. Eine geringere Störung des Bodens trägt auch zur Pflege einer guten Bodenstruktur bei.
7. Raum für die Helfer schaffen. Der Anbau einer Vielzahl von Pflanzen trägt zur Entwicklung einer kultivierten Ökologie bei, die einer Reihe von Arten ein Zuhause bietet, die zu Helfern werden. Ein Beispiel dafür sind Insektenvögel. Ziehe diese kleinen gefiederten Helfer in den Garten, indem sie vor Raubtieren geschützt werden. Dies bedeutet, dichte Büsche und die Deckschichten zu kultivieren – wie einheimische Sträucher, heiliges Basilikum, Zwergobstbäume und Pflanzen wie Pelargonien. Es ist auch wichtig, eine konstante Wasserversorgung sicherzustellen. Wichtig ist auch, Materialien und Räume für Nester zu lassen – also bitte nicht zu viel aufzuräumen.
Eine friedvolle Art des Gärtnerns benötigt eine andere Sicht auf „Schädlinge“
Ein wichtiger Teil dieses Ansatzes ist die Wahrnehmung des Gartens und der Insekten sowie das Management der Erwartungen. Zum Beispiel:
- Erwarte, dass es einigen Schaden gibt.
- Akzeptiere, dass verschiedene Insekten in Schwärmen kommen.
- Verstehe, dass die Dinge in einem gesunden System wieder in Balance kommen, auch wenn es Zeiten gibt, in denen Unsicherheit und Chaos herrschen.
- Akzeptiere Unterschiede und Vielfalt und übe Dich darin, was ‘perfekt‘ ist, etwas flexibler zu sehen. Wusstest Du, dass 40 % der Ernten auf dem Bauernhof vernichtete werden, weil sie einer bestimmten Ästhetik nicht entsprechen? Dies beginnt sich mit der „hässlichen Nahrungsmittelbewegung“ zu ändern – aber soll man wirklich sagen, dass es „hässlich“ ist? Es ist ganz natürlich!
- Du kannst Dir sicher sein ‘Löcher schmecken gut‘. Es gibt nicht den kleinsten Geschmacksunterschied in einem Blatt mit Loch oder in einem Blatt ohne.