Lektion 18.1 Was ist eine Permakultur-Farm?

Leif K-Brooks from Brattleboro, Vermont, United States of America, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Die Zone 3 in der Permakultur wird manchmal auch „Farm Zone“ genannt.
Die Zone 3 ist ein Gebiet, das für extensive Kulturpflanzen und größere Tiere sowohl für den Eigenbedarf als auch um Einkommen zu generieren. Zwei wachsende Bewegungen können unterschieden werden:
- regenerative Landwirtschaft und ganzheitliches Management auf größeren ländlichen Grundstücken
- Permakultur, Marktgärten/ Community Gärten und solidarische Landwirtschaft in städtischen und stadtnahen Gebieten.
Eine Permakulturfarm orientiert sich an denselben Grundsätzen wie ein Permakultur-Gemüsegarten (Zone 1) und ein Food Forest (Zone 2). Auf einer Permakulturfarm gibt es jedoch unterschiedliche Strategien, da das Ziel in erster Linie die Produktion von Obst, Gemüse, tierische Produkte oder daraus verarbeitete Produkte zum Verkauf und Einkommensgenerierung (ohne Überproduktion) ist und nicht die Produktion nur für den privaten Gebrauch.
In einem Hausgarten entwerfen wir für eine konstante tägliche Ernte und mehrere Funktionen für jeden Raum, die das Familien- / Haushaltsleben und die täglichen Aktivitäten beeinflussen. In einer Permakulturfarm sind die Erntemuster und die Nutzung des Landes, obwohl sie noch integriert und vielfältig sind, für die Ernte optimiert und vereinfacht und so strukturierter, dass auch maschinelle Ausrüstung problemlos verwendet werden kann.
Bei der Schaffung einer tragfähigen Permakulturfarm geht es auch darum, tragfähige wirtschaftliche Strukturen und Kooperationen zu schaffen und zu unterstützen, und ganzheitliche Entscheidungsprozesse einzurichten.
Nun, wie kann eine Permakultur Farm aussehen?
Einige der vielen Formen, wie eine Permakultur Farm aussehen kann:
- Stadtfarm
- städtischer Bauernhof
- Vorstadt Farm
- Mikrofarm
- Permakultur-Gärtnerei
- Permakultur Obstgarten
- Hobbyfarm
- Bauernhof am Rande der Stadt
- Heimstätte
- SOLAWI Landwirtschaft
- Genossenschaftsbetrieb
- regenerative Massentierhaltung
Wie immer ist der Schlüssel die Verbindung und die Vielfalt – um sicherzustellen, dass Abfälle aus einem Teil des Hofes Nahrung für einen anderen Teil sind, dass der Boden erhalten und regeneriert wird und dass die Resilienz gegen Trockenheit verbessert wird. Wenn Du in Deiner Permakulturfarm Abfälle, Umweltverschmutzung und unzureichende Auslastung feststellst, ist dies ein Hinweis darauf, dass Du zusätzliche Elemente hinzufügen solltest.
In urbanen, vorstädtischen und städtischen Kontexten hast Du möglicherweise nur Platz für Zone 1: der Küchengarten und / oder Zone 2: der Food Forest. In diesem Kontext könntest Du einen örtlichen Gemeinschaftsgarten oder eine städtische Farm als Deine Zone 3 betrachten, oder vielleicht gibt es kleine, hochwertige Pflanzen, die Du anbauen und verarbeiten könntest.
Es ist unmöglich, in diesem Modul alles über den Start einer Farm und die Pflege von Tieren zu lernen – das ist der Umfang eines fortgeschrittenen / spezialisierten Permakultur-Design-Kurses oder eines Farm-Praktikums. Was wir behandeln werden, sind einige der wichtigsten Designstrategien und -fragen, die Du erforschen musst, wenn Du Dich auf den Weg machst, Deine Permakulturfarm zu entwerfen, zu erkunden oder einzurichten. In Abschnitt 18.8 gibt es dazu Referenzmaterialien, falls Du weiter in diese Materie eintauchen möchtest.
Die Herausgeberin des Permaculture Magazine UK spricht mit der Mitbegründerin Perrine Hervé-Gruye von La Ferme du Bec Hellouin in Frankreich – einer erstaunlichen Permakulturfarm, die im Buch Miraculous Abundance : One Quarter Acre, Two French Farmers, and Enough Food to Feed the World von Charles Herve-Gruyer, beschrieben wird. Ich bewundere dieses Beispiel, weil es zeigt, wie wenig Platz, mit Hilfe eines guten Designs und der guten Organisation tatsächlich benötigen wird, um eine Permakulturfarm zu betreiben.
Und ein sehr langer Film (fast 2 Stunden) auf Deutsch. Leider nur ein kleines Bild. Der Film ist von 2019.
Über diese Farm gibt es unzählige Filme auf YouTube.