Lektion 21.1 Permakultur in Vorstädten und Städten
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit leben heute mehr Menschen in Städten als auf dem Land – mehr als die Hälfte. Nachhaltig in der Stadt leben, die städtischen Bedürfnisse vor Ort befriedigen, Abfall und Verbrauch reduzieren, die biologische Vielfalt schützen und wiederherstellen, sind von großer Bedeutung. Permakultur-Design-Denken ist das, was für die Entwicklung nachhaltiger Städte und Stadtteile erforderlich ist.
Zwar gibt es in Städten räumliche Einschränkungen, aber es gibt auch enorme Chancen in Bezug auf die Macht und den Ressourcenreichtum der Menschen.
Es gibt eine wachsende Bewegung von Menschen, die nachhaltiger in der Stadt leben – in ihren Wohnungen, Wohnblöcken und Vorstadtgärten, wo sie können, bauen sie Lebensmittel an, verändern ihre Konsummuster und streben einen kohlenstoffarmen und abfallfreien Lebensstil an.
Es gibt viele Namen dafür – urbane Permakultur, städtisches Gehöft, städtischer Übergang, Retrosuburbia, Rurbanismus … Wie auch immer es heißt, es ist überall und es ist absolut notwendig.
Die Permakultur-Ethik und -Prinzipien sind in urbanen Kontexten ebenso anwendbar wie auf der Anbaufläche. Tatsächlich sollte uns ein kleines Stück Land ermutigen, noch bessere Designer zu sein, die Nutzung jeder einzelnen Ressource zu maximieren und ein so vielfältiges, multifunktionales, funktionales und dennoch schönes „städtisches Gehöft“ zu schaffen. Es ist nicht notwendig, die Stadt zu verlassen, um nachhaltiger zu leben. Wir können auf das Land zurückkehren, ohne uns zu bewegen!
In jedem Hof, Balkon, Hof und Rand gibt es so viel Gelegenheit, Überfluss hinzuzufügen. Zwischen unseren Häusern, Gemeindezentren, Schulen, Arbeitsplätzen und Läden – den Commons – ist viel Platz, der ein enormes Potenzial für die Permakultur birgt.
Städtische Permakultur Zonen
Die Idee der Permakultur Zonen kann ebenso in städtischen Gebieten angewendet werden, obwohl sie oft nicht direkt vergleichbar sind.
- ZONE 0 Lebensstil, Wohnen, Gemeinschaft, Energieverbrauch, Verbrauch
- ZONE 1 Hausgärten, Balkone, Dächer und Gemeinschaftsgärten
- ZONE 2 Obstbäume, Tiere, lokale Straßen, lokale Parks, gemeinsames Land
- ZONE 3, Gärtnereien, größere Parks, nahe gelegene Bauernhöfe
- ZONE 4 Waldstücke, Gemeindewälder, Windschutz-Pflanzungen
- ZONE 5 Grüngürtel, Korridore, Re-Vegetationsflächen, Lebensraum, Nistkästen

Donaufeld Gemeinschaftsgarten, Arquus, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Einige Dinge, die Du tun kannst, …
- Baue Dein eigenes Essen an und wenn es nur ein Pflanzkasten auf dem Balkon ist
- erfülle Deine Bedürfnisse so lokal wie möglich
- Erstellen Demonstrationshäuser und Gärten
- schaffe städtebauliche Permakultur-Ausbildungszentren
- Entwickel Informationspakete, sensibilisiere für das Thema
- Verbesserung des Zugangs zu Gemeinschaftsgärten
- Unterstützung von Recycling- und Kompostierung-Zentren
- Gründe und/ oder unterstütze Permakultur-Clubs und Kinderclubs
- Start / Teilnahme an einem Netzwerk zum Austausch von Saatgut und Pflanzenmaterial
- Lebensmittelgenossenschaften unterstützen (An- und Verkauf)
- Unterstützung von Saatgut-Banken und Gemeinschaftsküchen
- engagiere Dich in Gemeinschaftsunternehmen
- Werkzeugbibliotheken erstellen
- städtische Dörfer pflegen
- Kampagne für autofreie Zonen
- Arbeit in der Nähe oder von zu Hause
- zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln
- Pflanze Bäume und arbeite mit an der Wiederherstellung von Lebensräumen
- engagieren Dich in Wasserversorgungsgruppen
- Lerne Deine Nachbarschaft kennen
- Lebensmittel- und Umweltfeste
- Erstelle einen lokalen Newsletter
- Pflanzensamen Tauschbörse
Plätze, um Essen in der Stadt anzubauen
- Gemeindezentren
- Krankenhäuser
- Büros und Arbeitsplätze
- Restaurants
- Gemeinschaftsgärten
- essbarer botanischer Garten
- Straßen, Fußwege
- freie Grundstücke
- Schulen und Universitäten
- Parks, Grüngürtel
- Hausgarten (Hinterhof / Vorgarten)
- Dachgarten, Balkongarten
- hängender Korb
- Fensterbox
- Zimmerpflanzen
- Schattenhaus
- Mauern und Gitter
- Hochbeete
- Töpfe, Trommeln, Wannen
- Tiertraktoren
- Wurmfarmen
- Teiche
Schaffe einen verstreuten Stadtwald
Gut ausgewählte Bäume haben so viele Funktionen in einer städtischen Umgebung
- filtert Schmutz (Luft und Wasser)
- produziert Sauerstoff
- ist wartungsarm und robust
- kompakt und mehrfach verpflanzt
- Vielfalt
- produziert Lebensmittel
- medizinisch
- Windschutz und Sichtschutz
- Bodenverbesserer
- Mulcherzeuger
- Kraftstoff produzieren
- Lebensraum
- Futter für Tiere
- Baumaterial
- Annehmlichkeit
Zusammenarbeit
Arbeite mit Deiner Gemeindeorganisation und Kommunalbehörde zusammen, um:
- Mehr Grünflächen in öffentlichen Parks – einschließlich einheimischer und wildlebender Pflanzen, essbarer Arten und geringerem Chemikalienverbrauch.
- Erstelle städtische Landwirtschaftszonen – Orte für Lebensmittelgärten, Kleingärten, Gemeinschaftsgärten und städtische Bauernhöfe.
- Erstelle ein Recycling-System für Grünabfälle mit kommunaler Kompostierung und eigenen Wurmfarmen.
- Pflanze essbare Straßenbäume und schaffe autofreie Zonen – Fußgängerzonen im menschlichen Maßstab.
- Installiere durchlässige Gehwege, sichtbare Bäche (nicht unterirdisch in Rohren) und öffentliche Gemüse-Gärten.
- Einrichtung eines Permakultur-Ressourcenzentrums und eines Bildungszentrums in der Nachbarschaft.
- Entwickel Vorträge und Informationen zu Öko-Häusern, Öko-Wohnungen, neuen Gebäuderichtlinien, umweltfreundlichen Materialien, Energieverbrauch, Dachgärten.
- Zuschüsse für lokale Nachbarschafts-Permakultur-Initiativen zu erhalten.
- Ermögliche regelmäßige Community-Foren und laufende Community-Bildungsprogramme.
Städtische Permakultur und städtische Nachhaltigkeit sind mehrdimensional. Erfolgreiche Programme erfordern eine gute Moderation, enge Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Rat, Gemeinde, Unternehmen und Institutionen sowie ständige Beziehungen und Vernetzung auf lokaler und internationaler Ebene. Siehe auch Transition-Town Bewegung.
In einem späteren Modul werden Möglichkeiten gezeigt, wie Gemeinschaften Permakultur gemeinsam betreiben – Community Food Systems & Shared Garden Spaces – eine wunderbare Strategie der städtischen Permakultur, um städtische Commons für ein nachhaltiges Leben und den Anbau von Nahrungsmitteln zurückzugewinnen.