Erstes Rezept (Rechenbeispiel)

Für jedes Seifenrezept muss die Menge an NaOH errechnet werden die benötigt wird das gewünschte Öl zu verseifen. Um das Zu berechnen wird die Verseifungszahl des Öles benötigt

Die Verseifungszahl ist ein Indikator für die durchschnittliche Kettenlänge der Fettsäuren innerhalb eines Fettes und gibt die Menge an NaOH an, die für die “Verseifung” (Hydrolyse) von 1g Fett notwendig ist.

Die Verseifungszahl für die Öle finden sie in der Regel im Internet.

Für Sonnenblumenöl beträgt die Zahl für NaOH 0,1350, Rapsöl 0,1354, Mandelöl 0,1365

Für unser Rechenbeispiel verwenden wir Rapsöl.

Nehmen wir an, dass wir 100 % Rapsöl verwenden wollen und wir wollen die Menge von 1 kg verseifen. Die Angaben werden immer in Gramm oder Kilogramm gemacht.
Also 1000 Gramm * Verseifungszahl 0,1354 = 135,4 Gramm NaOH
Es werden also 135,4 Gramm NaOH benötigt um 1 kg Rapsöl vollständig zu verseifen

Diese Seife würde als sehr scharf empfunden werden, aber es ist Seife.

Wir benötigen noch die Menge an Wasser. Für unser einfaches Beispiel rechnen wir mit einem 1/3 der Menge an Öl als Menge für Wasser also ca. 333 Gramm Wasser.
In diesem Wasser wird unter ständigem Rühren das NaOH aufgelöst. Am Anfang ist die Lauge etwas trüber aber durch Rühren wird diese wieder etwas klarer. Das NaOH muss vollständig aufgelöst werden. Wenn, Sie sich nicht sicher sind, ob das NaOH aufgelöst ist dann gießen Sie die Lauge durch ein Sieb ins Öl.

NaOH wird heute in der Regel als kleine Kügelchen geliefert. Zumindest verwende ich diese, da die einfach einfacher in der Handhabung sind.

Nachdem also die Lauge hergestellt und ACHTUNG: abgekühlt ist. Wird die Lauge ganz vorsichtig unter vorsichtigem Rühren in das Öl gegeben. Und dann heißt es rühren. Entweder mit der Hand oder mit dem elektrischen Rührstab. Trotzdem dauert es seine Zeit bis die Verseifung stattfindet. Das Öl Laugengemisch wird dabei immer mehr Puddingförmig. Wenn, die Seifenmasse zeichnet. d.h. wenn ich den Rührstab hochnehme und das, was dabei abtropft, etwas auf der Oberfläche liegen bleibt, dann kann die Seifenmasse in Formen gefüllt werden.

Damit ist die erste Seife fertig.

Im nächsten Kapitel werden wir uns um die Qualität der Seife kümmern, denn im Moment ist diese Seife sehr scharf.

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