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Pfefferminze

Mentha piperita

Das Kraut der Pfefferminze hat einen scharfen, aromatischen Geschmack der vom ätherischen Pfefferminzöl stammt und kann als Tee zubereitet werden. Der wichtigste Inhaltsstoff ist das Menthol.

Die Pfefferminze wurde erst 1696 entdeckt und stammt wahrscheinlich aus der zufälligen Kreuzung von Bachminze und Waldminze. Ob das dann ein Wildkraut ist, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein.  In jedem Fall ist die Minze ein vielseitiges und wohltuendes Kraut.

Auch zum Verfeinern von Salaten, Marinaden oder als Essig kann Pfefferminz verwendet werden.

Pfefferminz wirkt entzündungshemmend, krampflösend und regt die Galle und das Herz an.

Das ätherische Öl wird auch bei Kopfschmerzen, Migräne mittels Einreibung verwendet und zur Inhalation bei Erkältungsbeschwerden.

Sodbrennen kann durch Pfefferminze aber auch verstärkt werden.

Pfefferminze ist eine frostharte ausdauernde Staude die 30 – 90 cm hoch wird.

Die Pflanze ist ein Flachwurzler der unter- und oberirdische Ausläufer bildet. Im Winter stirbt sie ab, um im Frühjahr erneut auszutreiben

Rainfarn

Tanacetum vulgare

Der Rainfarn wird auch Wurmkraut genannt.

Der Rainfarn liebt sonnige Standorte. Seine Wurzeln gründen bis zu 90 cm tief. Er liebt nährstoffreichen Boden.

Rainfarn wird 40 – 160 cm hoch. Die Blütezeit geht von Juli bis September.

Er ist eine stark wuchernde krautige Pflanze. Die länglich gefiederten Blätter duften stark. Die gesamte Pflanze enthält stark riechende Öle.

Der Rainfarn ist Futterpflanze für eine Reihe von Raupen. Einige haben sich sogar ganz auf den Rainfarn spezialisiert so, dass der Rainfarn ein ökologisch sehr wertvolle Pflanze ist.

Vorsicht ist beim Umgang geboten, da die Inhaltsstoffe des Rainfarns bei manchen Menschen Kontaktallergien auslösen können.

Früher wurden die Blätter und Blüten dazu benutzt Insekten abzuwehren. Rainfarn zwischen Kartoffeln angepflanzt reduziert den Kartoffelkäfer Befall deutlich.

Früher wurde Rainfarn auch als Wurmmittel verwendet. Jedoch rufen bereits 1-3 g Vergiftungserscheinungen hervor. Rainfarnöl ist ein starkes Gift.

Rainfarn wird auch zum Färben verwendet. Zusammen mit dem Beizmittel Alaun geben die Blütenköpfe des Rainfarns eine dunkelgelbe Farbe.

Rainfarn wird heute noch homöopathisch verwendet.

Bei Tieren können Rainfarnblätter Flöhe vertreiben und eignet sich als Einstreuzugabe im Hühnerstall oder als Einlage für Hundekörbe. Für Rinder und Katzen ist Rainfarn giftig.

Salbei

salvia officinalis

Salbei hat einen kräftigen etwas herben und holzigen Geschmack. Salbei kann man für Tomatengerichte oder für Pasta verwenden, aber auch in Salaten oder in Essig wird Salbei verwendet. Dabei wird eine mit Salbei gefüllte Flasche mit Essig aufgegossen und dann über einen längeren Zeitraum an einem dunklen Ort stehen gelassen so, dass die Geschmacksstoffe des Salbei an den Essig abgegeben werden.

Die Wirkung von Salbei ist entzündungshemmend, schmerzlindernd und krampflösend. Salbei sollte aber nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit verwendet werden.

Erwähnung findet Salbei auch in der Hildegard von Bingen Medizin »Er wächst mehr aus Sonnenwärme als Erdfeuchte und nützt gegen kraftlose Säfte, weil er trocken ist. Roh und gekocht ist er dem gut zu essen, welchen schädigende Säfte erschöpfen, da er diese aufzehrt.« (H. v. B.) (Was ist Hildegard-Medizin?)

Salbei kann als Tee, gekocht oder aber auch roh verwendet werden.

Sauerampfer

Der Wiesen Sauerampfer gehört zu den Knöterichgewächsen. Er wird als Wildgemüse und als Heilpflanze verwendet.

Der Sauerampfer ist eine krautige Pflanze und wird bis ca. 100 cm hoch. Der Sauerampfer liebt Stickstoff und nährstoffreiche Lehmböden. Sauerampfer wurzelt extrem tief bis 1,5 m.

Sauerampfer ist auch eine Zeigerpflanze für eher sauer und kalkarme Böden.

Der Sauerampfer ist eine krautige Pflanze und wird bis ca. 100 cm hoch. Der Sauerampfer liebt Stickstoff und nährstoffreiche Lehmböden. Sauerampfer wurzelt extrem tief bis 1,5 m.

Sauerampfer enthält viel Vitamin C, führt jedoch in seiner Kombination mit dem enthaltenen Kaliumhydrogenoxalat beim Verzehr in großen Mengen, insbesondere bei Kindern, zu einer Oxalatvergiftung. Oxalsäure fördert die Entstehung von Nieren- und Blasensteinen.

Sauerampfer enthält eine hohe Menge an Vitamin und Eisen. Die Aufnahme des Eisens wird jedoch durch die ebenfalls enthaltene Oxalsäure gehemmt.

Sauerampfer wird in der Regel frisch verwendet. Er findet Verwendung in Soßen (z.B. der traditionellen Frankfurter grünen Soße), Salaten, Suppen und Gemüsebeilagen. Verwendet werden sollten nur die jungen unbeschädigten Blätter. Pflanzen die von stark gedüngten Feldern stammen sollten ebenfalls gemieden werden da hier der Gehalt an Oxalsäure besonders hoch ist.

Sauerampfer ist ideal für Speisen die einen Säure kick benötigen. Besonders in England mag man den säuerlichen Geschmack des Sauerampfers. In Frankreich wird Sauerampfer auch in der feinen Küche verwendet und sogar Eis aus Sauerampfer ist dort erhältlich.

Zur Säuermilderung kann das Wasser in dem der Sauerampfer blanchiert oder gekocht wurde weggeschüttet werden. Ein guter Teil der Oxalsäure wird dadurch ausgewaschen.

Bei Gicht, Arthritis und Rheuma sollte man auf Sauerampfer verzichten ebenfalls, wenn eine Nierenerkrankung vorliegt.

Sauerampfer soll blutbildend und blutreinigend sowie eine harntreibende Wirkung haben.

Gundermann

Der Gundermann (Glechoma hederacea) wird auch Echt-Gundelrebe genannt. Der Gundermann gehört zur Familie der Lippenblütler.

Der Gundermann enthält ätherische Öle und Bitterstoffe. Gundermann wurde vor dem Reinheitsgebot anstatt Hopfen zum Bierbrauen verwendet.

Wenn man den Gundermann zwischen den Fingern zerreibt bemerkt man diesen bitterherben Geruch. Nach Hildegard von Bingen soll man heiße Auflagen aus Gundermann bei Ohrschmerzen machen. Gund ist das altgermanische Wort für Eiter wodurch auch schon seine wesentliche Verwendung bezeichnet wird.

Äußerliche Anwendung als Kompresse, Frischkrautauflage oder Waschungen sind heilend bei Wunden, Geschwüren und Verbrennungen. Gundermann ist gut bei noch geschlossene Abszessen und eiternde Verletzungen.

Ein Tee aus Gundermann regt die Verdauung. Bei Gicht arthritischen Gelenkschmerzen hilft ebenfalls ein Tee aus Gundermann.

Durch die schleimlösenden Eigenschaften des Gundermann ist er eine Hilfe bei Bronchitis und Schnupfen.

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Vitamin C, Saponine, Mineralstoffe, der Anteil an ätherischen Ölen ist mit 0,03 bis 0,06 % sehr gering.

Der Gundermann ist für viele Säugetiere giftig. Insbesondere Pferde aber auch für andere Nutztiere und etliche Nagetiere. (Quelle: Wikipedia). Eine Vergiftung bei Menschen ist nicht bekannt.

Allerdings schreibt Coco Burkhardt in Ihrem Buch „Alles aus Wildpflanzen“) dass die Bauern früher im Frühjahr beim ersten Weidegang den Kühen Gundermann gegen Verhexung zum Fressen gegeben haben.

Bei „Botanikus“ steht:

Tiergiftig:
Gundermann ist vor allem giftig für Pferde. Eine Vergiftung zeigt sich in einer Erweiterung der Pupillen, Schweißausbrüchen, Atemnot, Zittern, Schleimausfluss aus Mund und Nase (rötlich gelb), erhöhter Herzschlag bei kleinem Puls; der Tod ist nach Aufnahme größerer Mengen möglich. Die Pflanze soll auch für Meerschweinchen, Hamster und Vögel giftig sein

Leider steht hier auch nicht wie viel den nun eine größere Menge ist.

In jedem Fall scheint das nicht auf Menschen zuzutreffen, denn im Internet findet man auch einige Rezept mit Gundermann (neben den oben beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten) wie

  • Gundermann Eis
  • Girsch-Gurken-Gundermannsalat

Wir werden demnächst ein Hydrolat aus Gundermann herstellen und werden vom Ergebnis berichten.

Brennnesseln

uritica dioica

Eigentlich ist Brennnesseln eine Gattungsart, was bedeutet, dass es viele verschiedene Brennnesseln gibt. In der Regel machen wir in unseren Breiten Bekanntschaft mit der Großen Brennnessel, die auch in den Bildern abgebildet ist.

Brennnesselblätter haben einen herben und frisch-aromatischen Geschmack. Brennnessel kann in Salaten oder Quark verwenden oder als Suppe zubereitet werden. Auch Tee aus getrockneten oder frischen Brennnesselblättern ist gesundheitsfördernd. 

Brennnesseln enthalten Flavonoide, Mineralstoffe wie Magnesium, Silizium und Kalzium aber auch Vitamine (A,C). Der Eiweißgehalt der Brennnessel ist höher als bei der Sojabohne. Die Brennnessel wirkt Stoffwechsel- und appetitanregend, harntreibend und fördert die Blutbildung.

In der Naturheilkunde werden neben den Blättern auch die Wurzeln verwendet.

Brennnessel wirken heilend auf Atemorgane, bei Magenkatarrhen dienen zur Blutreinigung und helfen bei rheumatischen Beschwerden.

Die Samen der Brennnessel enthalten Öle, Vitamin E und auch Carotinoide. Innerlich werden Sie in der Naturheilkunde zur Leistungssteigerung verwendet.

Aufgüsse werden auch zum Haarewaschen bei Schuppen oder fettigen Haaren verwendet.