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Schafgarbe

Achillea millefolium

Die Schafgarbe (auch genannt Achilleskraut, Blutstillkraut, Bauchwehkraut)

Der Pflanze werden antibakterielle aber auch wie der traditionelle Name andeutet, auch entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt.

Auch Appetitmangel und Verdauungsbeschwerden gehören zu den Anwendungsgebieten der Schafgarbe.
Äußerliche Anwendung: Bäder bei krampf- und schmerzhaften Unterleibsbeschwerden von Frauen. In der Schwangerschaft wird der Einsatz nicht empfohlen. In der Homöopathie wird Schafgarbe bei Blutungen und Krampfadern verwendet.

Schafgarbe kann sowohl als Tee aber auch als Tinktur verwendet werden.

Man kann auch einen Saft aus der frisch gepressten Pflanze herstellen der aber in jedem Fall sofort verwendet werden muss, da der Saft sehr schnell zu gären anfängt.

Eine Abkochung von Schafgarbe wird äußerlich bei Geschwüren oder bei der Wundbehandlung eingesetzt.
Für raue und wunde Hände kann die Abkochung wohltuend und heilend wirken.

Bei Menschen mit nervösen Störungen kann eine Abwaschung mit dem erkalteten Schafgarbensud eine kräftigende Wirkung zeigen.

Die Blüten der Schafgarbe werden zur Pflege der Gesichtshaut verwendet, dazu wird ein Dampfbad mit den Blüten angesetzt.

Die jungen Blätter sind essbar und können als Beigabe zu Salaten verwendet werden.

Spitzwegerich

plantago lanceolata

Frisch und würziger Geschmack, zur Verwendung in Salaten oder Suppen.

Spitzwegerich ist reich an Kalium, enthält adstringierende Gerbstoffe und Schleimstoffe.

Spitzwegerich wirkt harntreibend, Stoffwechsel anregend, wundheilend und schleimlösend.

Eine beliebte Anwendung bei Insektenstichen ist es ein Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben und dann auf die Wunde auflegen.

Aus Spitzwegerich kann man Tee herstellen, dazu verwendet man das gesamte Kraut.

Für die Herstellung von Sirup werden Blätter und Blüten mit Zucker und/ oder Honig gekocht. → Da Honig bei hohen Temperaturen seine Inhaltsstoffe verliert, sollte man hier eher zu Zucker greifen oder Spitzwegerich in Wasser kochen und wenn die Temperatur gesunken ist Honig beimengen.

Spitzwegerichsaft gewinnt man in dem man die frischen Blätter presst. Auch hier gilt wie bei den meisten frisch gepressten Säften, dass diese nicht bzw. nur ganz kurz lagerfähig sind.

Spitzwegerich enthält ein Antibiotikum das Aucubin. Daher wirkt Spitzwegerich bei Bronchitis und Entzündungen.

Bei Lungenentzündungen können die enthaltenen Glykoside die Hustenanfälle lindern. Dazu werden Spitzwegerichblätter mit kochendem Wasser übergossen und der Dampf wird inhaliert. Diese Anwendung sollte mehrmals täglich erfolgen.

In der Küche können Spitzwegerichblätter mit ihrem herb-bitteren Geschmack als Wildgemüse in Quark oder in Salaten aber auch Suppen Verwendung finden.

Thymian

Echter Thymian (Thymus vulgaris)

Thymian ist eine Kräuter- und Heilpflanze die zur Familie der Lippenblütler zählt. Thymian ist ein Halbstrauch der stark verzweigt, Wuchshöhen bis 40 cm erreicht. Die Zweige sind holzig.

Thymian mag es heiß und trocken am liebsten auf kalkhaltigen Böden. Thymian ist eine vorzügliche Bienenweide.

Der Einsatz als Heilpflanze ist vor allem bei Erkrankungen der oberen Luftwege, Keuchhusten und Bronchitis. Der heilende Wirkstoff ist insbesondere das im Thymian enthaltene ätherische Thymianöl. Schon Hippokrates (450 – 377 v. Chr.) setzte Thymian bei Atemwegserkrankungen ein.

Der Einsatz als Gewürzpflanze ist vielfältig. Thymian ist einer der Klassiker in der mediterranen Küche. Die Geschmacksrichtung ist eher bitter-süß.

Verwendet werden die kleinen Blätter, die man leicht von den holzigen Stängeln streichen kann. Getrocknet wird es als Gewürz oder Tee verwendet.

Auch Gurgeln mit einer Thymianlösung oder eine Inhalation helfen bei Atemwegserkrankungen.

Neben dem frischen oder getrockneten Kraut (wobei frisch besser ist) kann man auch das ätherische Öl des Thymian für Behandlung aber auch zum Würzen verwende.

Neben den oben beschriebenen Anwendungen im Bereich der Atemwegserkrankungen hat der Thymian auch antibakterielle, blutstillende, desinfizierende und entzündungshemmende Eigenschaften. Eigentlich ist Thymian ein Tausendsassa da seine Inhaltsstoffe für eine Vielzahl von Erkrankungen heilende oder lindernde Eigenschaften hat. Vielleicht ist auch daher eine provenzalische Küche ohne Thymian nicht vorstellbar

Wilde Möhre

Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota)

Die Wilde Möhre  ist wohl ein Vorfahre unserer Gartenmöhre. Im Gegensatz zur Gartenmöhre sind die Wurzeln hell (fehlendes Karotin) wiewohl ebenfalls essbar.

Die Pflanze ist zweijährig und wird bis zu 1,20 m hoch. Häufiger sind aber geringere Wuchshöhen.

Charakteristisch für die Blüte der wilden Möhre ist ein schwarzer Punkt (der auch Möhrenblüte bezeichnet wird).

Die Wilde Möhre mag es eher trocken und fühlt sich auf Sandboden aber auch nährstoffreichen Böden wohl. Die Wuchshöhe der wilden Möhre ist auch abhängig vom Nährstoffangebot und dem Konkurrenzdruck durch andere Pflanzen

Zur Anzucht bedarf es eher kühler Temperaturen (um die 5 Grad) da die Wilde Möhre zu den Kaltkeimern zählt. März/April und der September sind daher die idealen Monate um die Pflanze auszusäen. Für die Anzucht auf der Fensterbank (die aber nicht notwendig ist) sollte der Samen einige Tage im Kühlschrank kältebehandelt werden (Stratifikation).

Da die Wilde Möhre zweijährig ist bilden sich im ersten Jahr nur die Blätter und im zweiten Jahr werden dann die Blüten und Samen gebildet.

Verwendet werden, neben der Wurzel, auch die Blätter und der Samen. Die Wurzel schmeckt im ersten Jahr aber deutlich milder und weicher.

Die Wilde Möhre soll einen positiven Effekt auf den Blutzucker haben sowie bei der Bekämpfung von Durchfall hilfreich sein. Dazu wird die Möhre roh oder gegart gegessen. Für einen entwässernden Tee zum Durchspülen der Harnröhren wird der Samen verwendet.

Weiter werden in der Naturheilkunde Behandlungen bei leichten Konzentrationsstörungen und leichten Depressionen genannt.

Die Verwechslung mit anderen Doldenblütlern ist gegeben, jedoch sind der Duft der wilden Möhre (nach Möhre) und der schwarze Fleck in der Blüte sichere Unterscheidungsmerkmale.

Gundermann

Der Gundermann (Glechoma hederacea) wird auch Echt-Gundelrebe genannt. Der Gundermann gehört zur Familie der Lippenblütler.

Der Gundermann enthält ätherische Öle und Bitterstoffe. Gundermann wurde vor dem Reinheitsgebot anstatt Hopfen zum Bierbrauen verwendet.

Wenn man den Gundermann zwischen den Fingern zerreibt bemerkt man diesen bitterherben Geruch. Nach Hildegard von Bingen soll man heiße Auflagen aus Gundermann bei Ohrschmerzen machen. Gund ist das altgermanische Wort für Eiter wodurch auch schon seine wesentliche Verwendung bezeichnet wird.

Äußerliche Anwendung als Kompresse, Frischkrautauflage oder Waschungen sind heilend bei Wunden, Geschwüren und Verbrennungen. Gundermann ist gut bei noch geschlossene Abszessen und eiternde Verletzungen.

Ein Tee aus Gundermann regt die Verdauung. Bei Gicht arthritischen Gelenkschmerzen hilft ebenfalls ein Tee aus Gundermann.

Durch die schleimlösenden Eigenschaften des Gundermann ist er eine Hilfe bei Bronchitis und Schnupfen.

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Vitamin C, Saponine, Mineralstoffe, der Anteil an ätherischen Ölen ist mit 0,03 bis 0,06 % sehr gering.

Der Gundermann ist für viele Säugetiere giftig. Insbesondere Pferde aber auch für andere Nutztiere und etliche Nagetiere. (Quelle: Wikipedia). Eine Vergiftung bei Menschen ist nicht bekannt.

Allerdings schreibt Coco Burkhardt in Ihrem Buch „Alles aus Wildpflanzen“) dass die Bauern früher im Frühjahr beim ersten Weidegang den Kühen Gundermann gegen Verhexung zum Fressen gegeben haben.

Bei „Botanikus“ steht:

Tiergiftig:
Gundermann ist vor allem giftig für Pferde. Eine Vergiftung zeigt sich in einer Erweiterung der Pupillen, Schweißausbrüchen, Atemnot, Zittern, Schleimausfluss aus Mund und Nase (rötlich gelb), erhöhter Herzschlag bei kleinem Puls; der Tod ist nach Aufnahme größerer Mengen möglich. Die Pflanze soll auch für Meerschweinchen, Hamster und Vögel giftig sein

Leider steht hier auch nicht wie viel den nun eine größere Menge ist.

In jedem Fall scheint das nicht auf Menschen zuzutreffen, denn im Internet findet man auch einige Rezept mit Gundermann (neben den oben beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten) wie

  • Gundermann Eis
  • Girsch-Gurken-Gundermannsalat

Wir werden demnächst ein Hydrolat aus Gundermann herstellen und werden vom Ergebnis berichten.

Brennnesseln

uritica dioica

Eigentlich ist Brennnesseln eine Gattungsart, was bedeutet, dass es viele verschiedene Brennnesseln gibt. In der Regel machen wir in unseren Breiten Bekanntschaft mit der Großen Brennnessel, die auch in den Bildern abgebildet ist.

Brennnesselblätter haben einen herben und frisch-aromatischen Geschmack. Brennnessel kann in Salaten oder Quark verwenden oder als Suppe zubereitet werden. Auch Tee aus getrockneten oder frischen Brennnesselblättern ist gesundheitsfördernd. 

Brennnesseln enthalten Flavonoide, Mineralstoffe wie Magnesium, Silizium und Kalzium aber auch Vitamine (A,C). Der Eiweißgehalt der Brennnessel ist höher als bei der Sojabohne. Die Brennnessel wirkt Stoffwechsel- und appetitanregend, harntreibend und fördert die Blutbildung.

In der Naturheilkunde werden neben den Blättern auch die Wurzeln verwendet.

Brennnessel wirken heilend auf Atemorgane, bei Magenkatarrhen dienen zur Blutreinigung und helfen bei rheumatischen Beschwerden.

Die Samen der Brennnessel enthalten Öle, Vitamin E und auch Carotinoide. Innerlich werden Sie in der Naturheilkunde zur Leistungssteigerung verwendet.

Aufgüsse werden auch zum Haarewaschen bei Schuppen oder fettigen Haaren verwendet.