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Rainfarn

Tanacetum vulgare

Der Rainfarn wird auch Wurmkraut genannt.

Der Rainfarn liebt sonnige Standorte. Seine Wurzeln gründen bis zu 90 cm tief. Er liebt nährstoffreichen Boden.

Rainfarn wird 40 – 160 cm hoch. Die Blütezeit geht von Juli bis September.

Er ist eine stark wuchernde krautige Pflanze. Die länglich gefiederten Blätter duften stark. Die gesamte Pflanze enthält stark riechende Öle.

Der Rainfarn ist Futterpflanze für eine Reihe von Raupen. Einige haben sich sogar ganz auf den Rainfarn spezialisiert so, dass der Rainfarn ein ökologisch sehr wertvolle Pflanze ist.

Vorsicht ist beim Umgang geboten, da die Inhaltsstoffe des Rainfarns bei manchen Menschen Kontaktallergien auslösen können.

Früher wurden die Blätter und Blüten dazu benutzt Insekten abzuwehren. Rainfarn zwischen Kartoffeln angepflanzt reduziert den Kartoffelkäfer Befall deutlich.

Früher wurde Rainfarn auch als Wurmmittel verwendet. Jedoch rufen bereits 1-3 g Vergiftungserscheinungen hervor. Rainfarnöl ist ein starkes Gift.

Rainfarn wird auch zum Färben verwendet. Zusammen mit dem Beizmittel Alaun geben die Blütenköpfe des Rainfarns eine dunkelgelbe Farbe.

Rainfarn wird heute noch homöopathisch verwendet.

Bei Tieren können Rainfarnblätter Flöhe vertreiben und eignet sich als Einstreuzugabe im Hühnerstall oder als Einlage für Hundekörbe. Für Rinder und Katzen ist Rainfarn giftig.

Huflattich

Huflattich (Tussilago farfara)

Der Huflattich ist die einzige Pflanzenart der Gattung Tussilago. Huflattich gehört zu den Korbblütlern. Huflattich ist eine der ersten blühenden Pflanzen im zeitigen Frühjahr. (ab Februar bis in den April).

Der Huflattich wächst gerne auf trocken, warmen und wasserdurchlässigen Standorten. Er ist fast auf der ganzen Erde vertreten.

Die Wuchshöhe ist zwischen 10-30 cm und die Blätter werden 10-20 cm im Durchmesser. Die Wurzeln des Huflattich werden bis zu 2 m lang.

 

Da der Huflattich als früher Blüher zu den wichtigen Nährpflanzen für verschiedenste Insekten zählt sollte niemals der gesamte Bestand an einer Stelle geerntet werden.

Huflattich ist eine bedeutende Heilpflanze bei Husten. Darauf deutet schon der lateinische Namen „tussis ago“ hin was „Husten vertreiben“ bedeutet.

Geerntet werden die Blätter und auch die Wurzeln. Getrocknete Blätter und Wurzeln können auch zum Räuchern verwendet werden. Der Rauch soll ebenfalls den Husten vertreiben.

Die Blätter werden als Tee zu sich genommen. Äußerlich angewandt sollen die Blätter das Abheilen selbst von hartnäckigen Geschwüren fördern.

Eine Auflage wird erstellt in dem das getrocknete Kraut in heißem Wasser ca. 10 min eingeweicht und dann aufgelegt wird.

Für die Herstellung eines Hustensirups werden die Blütenblätter abwechselnd mit Zucker in ein Glas geschlichtet. Dabei ist die erste und letzte Schicht immer Zucker. Die Blüten müssen gut mit Zucker bedeckt sein, da ansonsten Schimmelbildung droht. Das Schraubglas wird dann gut verschlossen einen halben m tief eingegraben und nach 8 Wochen wieder ausgegraben. Der Sirup wird dann erwärmt und ab geseiht. Der von allen Feststoffen gereinigte Sirup kann dann gut verschlossen in dunklen Flaschen aufbewahrt werden.

Bei Husten und Heiserkeit wird der Sirup dann löffelweise eingenommen.

Da nach neueren Forschungen ein Krebsrisiko bei längerer Einnahme gegeben sein soll, sollte selbst gesammelter Huflattich nicht über 4 Wochen im Jahr als Tee zu sich genommen werden.

Verantwortlich für das Krebsrisiko sollen die im Huflattich enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide sein.

In der Apotheke soll es in der Zwischenzeit auch PA freien Huflattich geben

 

 

 

 

 

Quellen :

Wikipedia

Bilder : Wikimedia Commons

„Tussilago farfara whole“ by Kjetil Lenes – Own work. Licensed under CC BY 2.5 via Wikimedia Commons
Tussilago farfara20140502 18″ by Bff – Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
Tussilago-farfara-280304-800-1″ by Michael H. Lemmer – Own work. Licensed under CC BY-SA 2.5 via Wikimedia Commons

Huflattich Hustensirup

 

 

 

Gänseblümchen

Gänseblümchen (Bellis perennis)

Das Gänseblümchen zählt sicher zu den bekanntesten Pflanzen in Mitteleuropa, da es fast überall vorkommt.

Es zählt zu den Korbblütlern. Eine krautige Pflanze die Wuchshöhen bis 15 cm erreicht. Von März bis November blüht das Gänseblümchen ohne Unterbrechung.

 

Die Blüten des Gänseblümchens sind essbar wobei der leicht bittere Geschmack sich eher als Beigabe für einen Salat eignen. Die nicht oder nur leicht geöffneten Blüten schmecken dagegen nussartig. Die Knospen können sauer eingelegt werden und haben dann entfernte Ähnlichkeit mit Kapern.

 

Als Heilpflanze wurde das Gänseblümchen schon früh erwähnt. Verantwortlich für die Heilwirkung wird das in den Röhrenblüten enthaltene Sapponin sein. Antimikrobielle und antihyperlipidämische Eigenschaften des Gänseblümchens wurden in der Forschung nachgewiesen.

In der Volksheilkunde wird ein Tee aus Gänseblümchenblüten zur Appetitanregung und zur Förderung der Verdauung verwendet. Ein Tee soll auch bei Husten helfen.

Äußerlich wird das Gänseblümchen zur Behandlung von Ausschlägen und zur Behandlung hartnäckiger Wunden verwendet. Auch gegen Akne soll der Tee aus Gänseblümchen äußerlich verwendet hilfreich sein.

 

 

 

 

 

Gundermann

Der Gundermann (Glechoma hederacea) wird auch Echt-Gundelrebe genannt. Der Gundermann gehört zur Familie der Lippenblütler.

Der Gundermann enthält ätherische Öle und Bitterstoffe. Gundermann wurde vor dem Reinheitsgebot anstatt Hopfen zum Bierbrauen verwendet.

Wenn man den Gundermann zwischen den Fingern zerreibt bemerkt man diesen bitterherben Geruch. Nach Hildegard von Bingen soll man heiße Auflagen aus Gundermann bei Ohrschmerzen machen. Gund ist das altgermanische Wort für Eiter wodurch auch schon seine wesentliche Verwendung bezeichnet wird.

Äußerliche Anwendung als Kompresse, Frischkrautauflage oder Waschungen sind heilend bei Wunden, Geschwüren und Verbrennungen. Gundermann ist gut bei noch geschlossene Abszessen und eiternde Verletzungen.

Ein Tee aus Gundermann regt die Verdauung. Bei Gicht arthritischen Gelenkschmerzen hilft ebenfalls ein Tee aus Gundermann.

Durch die schleimlösenden Eigenschaften des Gundermann ist er eine Hilfe bei Bronchitis und Schnupfen.

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Vitamin C, Saponine, Mineralstoffe, der Anteil an ätherischen Ölen ist mit 0,03 bis 0,06 % sehr gering.

Der Gundermann ist für viele Säugetiere giftig. Insbesondere Pferde aber auch für andere Nutztiere und etliche Nagetiere. (Quelle: Wikipedia). Eine Vergiftung bei Menschen ist nicht bekannt.

Allerdings schreibt Coco Burkhardt in Ihrem Buch „Alles aus Wildpflanzen“) dass die Bauern früher im Frühjahr beim ersten Weidegang den Kühen Gundermann gegen Verhexung zum Fressen gegeben haben.

Bei „Botanikus“ steht:

Tiergiftig:
Gundermann ist vor allem giftig für Pferde. Eine Vergiftung zeigt sich in einer Erweiterung der Pupillen, Schweißausbrüchen, Atemnot, Zittern, Schleimausfluss aus Mund und Nase (rötlich gelb), erhöhter Herzschlag bei kleinem Puls; der Tod ist nach Aufnahme größerer Mengen möglich. Die Pflanze soll auch für Meerschweinchen, Hamster und Vögel giftig sein

Leider steht hier auch nicht wie viel den nun eine größere Menge ist.

In jedem Fall scheint das nicht auf Menschen zuzutreffen, denn im Internet findet man auch einige Rezept mit Gundermann (neben den oben beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten) wie

  • Gundermann Eis
  • Girsch-Gurken-Gundermannsalat

Wir werden demnächst ein Hydrolat aus Gundermann herstellen und werden vom Ergebnis berichten.

Brennnesseln

uritica dioica

Eigentlich ist Brennnesseln eine Gattungsart, was bedeutet, dass es viele verschiedene Brennnesseln gibt. In der Regel machen wir in unseren Breiten Bekanntschaft mit der Großen Brennnessel, die auch in den Bildern abgebildet ist.

Brennnesselblätter haben einen herben und frisch-aromatischen Geschmack. Brennnessel kann in Salaten oder Quark verwenden oder als Suppe zubereitet werden. Auch Tee aus getrockneten oder frischen Brennnesselblättern ist gesundheitsfördernd. 

Brennnesseln enthalten Flavonoide, Mineralstoffe wie Magnesium, Silizium und Kalzium aber auch Vitamine (A,C). Der Eiweißgehalt der Brennnessel ist höher als bei der Sojabohne. Die Brennnessel wirkt Stoffwechsel- und appetitanregend, harntreibend und fördert die Blutbildung.

In der Naturheilkunde werden neben den Blättern auch die Wurzeln verwendet.

Brennnessel wirken heilend auf Atemorgane, bei Magenkatarrhen dienen zur Blutreinigung und helfen bei rheumatischen Beschwerden.

Die Samen der Brennnessel enthalten Öle, Vitamin E und auch Carotinoide. Innerlich werden Sie in der Naturheilkunde zur Leistungssteigerung verwendet.

Aufgüsse werden auch zum Haarewaschen bei Schuppen oder fettigen Haaren verwendet.